9. September 2009
17:01 Uhr

Die Veranstaltung, welche mich dieses Semester am meisten auf Trab halten wird, ist Product Design (3), dem Projektkurs. Die eingeklammerte „3“ bedeutet, dass der Kurs im dritten Studien-Jahr stattfindet. In dem Kurs muss ich nacheinander zwei Produkte entwickeln und gestalten. Im Gegensatz zu den anderen Veranstaltungen, findet Product Design zweimal pro Woche statt.nDer ganze Jahrgang belegt diesen Kurs, wobei der von vier Dozentnen geleitet wird, die jeweils einen anderen Schwerpunkt haben. Es gibt zweimal Transportaion Design, Digital Design und zweimal Product Design. Ich werde wohl Product Design belegen.

Gestern war nur eine Einführungsveranstaltung, in der die beiden Themen für das Semester vorgestellt werden: Das erste ist „Re+“, das zweite „Read then“. So unkonkret bzw. eher offen wie die Titel sind auch die Themen. Für „Re+“ müssen wir ein Produkt oder eine Situation „re-thinken“, „re-connecten“, „re-designen“. Für „Read then“ wählen wir von einer Literatur- Liste ein Buch aus und gestalten basierend auf dem, was wir beim Lesen gelernt haben.
Ich hatte mich vorab mit der Dozentin Sally zusammengesetzt, sodass ich zumindest erahnen konnte, was sie auf chinesisch erzählte. Ich habe aber auch zwei Studenten, die gutes Englisch sprechen, und den Unterricht für mich Simultan übersetzten. Den beiden habe ich gestern aber noch ein wenig Ruhe gegönnt, da ich vorher schon eine Einführung hatte.

Bei Sally habe ich auch ein Seminar zu Crafts und Materialerialien. „Crafts“ bedeutet etwa „Handwerk“ oder „Herstellung“, wobei beides nicht ganz treffend für das ist, was es in Taiwan meint. Ich hab noch nicht ganz verstanden, was wir da genau machen, aber wir werden einige Craft Master (deren Bedeutung erkläre ich später) besuchen. Das finde ich spannend, daher mach ich da mit.
Auch hier habe ich wieder einen „Übersetzter“. Die Dozentin hatte zu Beginn des Seminars auf Chinesisch in die Klasse gefragt, wer Englisch kann. Es gab kurz schockierte Ruhe, bis sich ein Student gemeldet hat, dann haben alle Gejubelt.
Die erste Hausaufgabe (die gibt es hier wirklich und sogar regelmässig) finde ich etwas eigenartig dafür, das es ein Crafts-Seminar ist. Wir sollen eine fünfminütige Präsentation über uns selbst vorbereiten, in der wir auf hne Text und Erzählen verzichten.

In beiden Veranstaltungen bin ich zweimal ziemlich überrascht worden. Die Dozentin sprach die Ganze Zeit auf Chinesisch und auf einmal bat sie mich auf Englisch „Daniel, can you please say something to your classmates?“. Auch wenn ich mittlerweile eigentlich ganz gerne vor Publikum spreche, war ich da doch ein wenig perplex, da ich gar nicht so schnell schalten konnte. Dementsprechend habe ich auch nicht so wahnsinnig viel gesagt. Es haben trotzdem Beide male alle laut gejubelt und geklatscht.

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